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Chancen von Hardware-Start-ups

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von Laura Galpin
am 11.02.2021


Das Stichwort Hardware in Verbindung mit Start-ups assoziiert bei vielen vor allem eines: hohe Anfangsinvestitionen, lange Entwicklungszeiten und hohes Risiko. Dabei lohnt es sich, den Blick einmal auf die Chancen von Hardware-Start-ups zu lenken.

Was zeichnet Hardware-Start-ups aus?

Hardware-Start-ups sind gekennzeichnet durch das physische Produkt, das im Zentrum ihres Geschäftsmodells steht. Die Herausforderung dabei ist häufig der Weg, bis die Gründer dieses Produkt in ihren Händen halten können. Im Gegensatz zu der Entwicklung von digitalen Produkten reicht die eigene Arbeitszeit nicht aus, um ein fertiges Produkt zu entwickeln. Spezialbauteile und technische Unterstützung werden benötigt und somit ist die Entwicklung von physischen Produkten bereits sehr früh an einen hohen Kostenaufwand gebunden. Bis der erste Prototyp steht, der von Investoren gerne gesehen und gefordert wird, muss folglich schon einiges an Kapital in das Unternehmen geflossen sein.

Chancen: Business Model

Der Vorteil von Hardware-Produkten: Das Unternehmen kann durch die Margen mit dem Produkt bereits früh wichtige Einnahmen erzielen. Das beschreibt gleichermaßen leider auch den Nachteil: einmalige Einnahmen. Viele Hardware-Start-ups ziehen Abo-Modelle nicht früh genug in Betracht. Es mag vielleicht herausfordernd sein, ein solches Modell von Beginn an bei den Kunden zu platzieren, trotzdem sollte es von Beginn an im Plan des Unternehmens vorhanden sein. Die Suche nach dem passenden Markt, der ein solches Modell erlaubt, mag herausfordernd sein, bringt aber wesentliche Chancen in der Zukunft des Unternehmens. Generell ist es anfangs zu empfehlen, den Fokus auf eine Branche zu legen, sodass schnellstmöglich ein überzeugendes Produkt für diese entsteht, anstelle von vielen halbfertigen Produkte für verschiedene Branchen.

Hardware-Start-ups im Allgemeinen müssen bei dem Aufbau ihres Unternehmens wesentlich mehr Annahmen treffen als junge Unternehmen aus dem Softwarebereich. Und das Treffen solcher Annahmen ist nicht immer leicht. Insbesondere dann, wenn sich das junge Unternehmen in einem neuen Markt bewegt. Das Feedback von Kunden kommt lediglich verzögert beim Start-up an und mit einem halbfertigen Produkt auf den Markt zu gehen, verschreckt möglicherweise die ersten Kunden, bevor das Produkt überhaupt fertig ist. Ein MVP gibt es also nicht. Anstelle hiervon muss das Unternehmen einen Prototypen vorweisen. Prototypen sind aus Erfahrung teuer und benötigen ihre Zeit. Und der erste Prototyp ist auch mit Sicherheit nicht der letzte!

Chancen: Partner & Investoren

Um hohe Anschaffungskosten von Spezialmaschinen und -ausstattung abzufedern, lohnt sich die Suche nach geeigneten Partnern für das Start-up. Beispielsweise bringen Business Angel mit Industriehintergrund häufig neben Kapital das notwendige Know-how und Netzwerk mit, um das Start-up bei der Weiterentwicklung des Produktes zu unterstützen. Gleichermaßen entdecken immer mehr mittelständische Unternehmen die positiven Effekte von Start-ups aus dem Hardware-Bereich, die den jungen Unternehmen Maschinen und Fachwissen, insbesondere in der Anfangszeit, zur Verfügung stellen können.

Die richtigen Investoren mit an Bord zu haben ist wichtig für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Neben Kapital bringen sie die notwendigen Kontakte mit, um das Unternehmen innerhalb ihres Netzwerks zu platzieren. Gleichzeitig bringen sie ihr Know-how ein, um das junge Unternehmen beim Wachstum und Aufbau ihrer Organisation zu unterstützen.

Daneben muss bei den Gründern von Hardware-Start-ups immer ein Funke – oder vielmehr eine große Portion – Optimismus, Kreativität und Risikobereitschaft vorhanden sein, um die Potenziale des Unternehmens zu realisieren.

Wer Geduld sagt, sagt Mut, Ausdauer, Kraft.
Marie von Ebner-Eschenbach

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